Im Juli wurde bei Regenbogen Wohnen in Ernsgaden ein besonderes Sommerfest gefeiert – gleich zwei Jubiläen standen auf dem Programm. Die Feierlichkeiten, die aufgrund der Corona-Einschränkungen 2022 verschoben worden waren, boten nicht nur die Gelegenheit, das 25-jährige Bestehen der Wohnlösung für Menschen mit psychischer Behinderung nachzuholen, sondern auch, die langjährige Einrichtungsleiterin Ulrike Suffel-Rinkl gebührend zu verabschieden.
Seit 25 Jahren ist sie bei Regenbogen Wohnen tätig, davon 16 Jahre als Leiterin der Einrichtung in Ernsgaden.
In einem emotionalen Rückblick teilte sie Erinnerungen und Anekdoten aus fast drei Jahrzehnten mit den Gästen, darunter Mitarbeitende, ehemalige Kolleg:innen, Bewohner:innen und deren Angehörige.
Der Höhepunkt des Festes war ein selbst verfasstes Gedicht, mit dem sich die Bewohner:innen bei ihrer Leiterin bedankten. Ein besonders ergreifender Augenblick war die herzliche Umarmung eines langjährigen Bewohners, der vor lauter Emotionen nicht weiter sprechen konnte.
Abschließend überreichten die Mitarbeiter:innen Ulrike Suffel-Rinkl ein persönlich gestaltetes Abschiedsalbum und Blumen – eine liebevolle Geste zum Abschied.
Trotz der Hitze blieben viele Gäste noch lange zusammen und nutzten die Gelegenheit, um Erinnerungen auszutauschen und den Abend in geselliger Runde ausklingen zu lassen.
Besondere Wohnformen in Ernsgaden
Der renovierte Bauernhof teilt sich in zwei Wohnhäuser, die über den Hof miteinander verbunden sind. Das Besondere: Auf dem Hof werden eigene Tiere – Schafe, Hühner, Enten und Katzen – gehalten und Gemüseanbau betrieben.
Plätze: 17
Assistenzzeiten: Montag bis Sonntag von 8:00 bis 20:00 Uhr (ab 20:00 Uhr Rufbereitschaft)
Leitung: Ulrike Suffel-Rinkl
5 Fragen an Ulrike Suffel-Rinkl
1. Wann haben Sie bei Regenbogen Wohnen gestartet und welche Positionen hatten Sie in der Zeit?
Meinen ersten Arbeitstag bei Regenbogen Wohnen hatte ich am 15.03.1999 als Betreuerin in der therapeutischen Wohngemeinschaft in Pfaffenhofen. Nach mehreren Leitungspositionen habe ich 2008 als Einrichtungsleitung in Ernsgaden begonnen. 2014 übernahm ich dann noch die Regionalleitung unserer Region 10 (Ernsgaden-Ingolstadt-Eichstätt-Neuburg-Schrobenhausen-Pfaffenhofen; später ohne Ingolstadt und Eichstätt).
2. Welche Entwicklung haben Sie bei Regenbogen Wohnen gemacht?
Mit den Jahren konnte ich natürlich meine Führungskompetenzen immer weiter ausbauen. Sukzessive übernahm ich mehr Verantwortung.
3. Was waren die bedeutendsten Highlights und Erfolge während Ihrer Zeit bei Regenbogen? Gibt es bestimmte Momente oder Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?
Besondere Momente sind immer die Gründung und der Aufbau neuer Wohneinrichtungen – da konnte ich in meinen Jahren einige begleiten. Stolz macht mich, dass ich mich an der Weiterentwicklung der Struktur und des Aufbaus von Regenbogen Wohnen beteiligen durfte – von einer Initiative engagierter Kollegen zum mittelständischen Unternehmen (hier lesen Sie mehr zur Geschichte von Regenbogen Wohnen). 2014 habe ich außerdem die Umstrukturierung der Einrichtungen in Region 10 angeführt. Ich bin total stolz auf den ausgezeichneten fachlicher Ruf der Regenbogen Wohnen Einrichtungen in meiner Region. Auch die Umfragen unter den Mitarbeitenden und Bewohner:innen bestätigen die hohe Betreuungsqualität mit sehr wertschätzendem und empathischem Umgang. Das macht mich sehr zufrieden.
4. Gibt es spezifische Herausforderungen oder Erfahrungen, die Sie besonders gestärkt haben?
Mir ist es wichtig, so mit unseren Bewohner:innen umzugehen, wie ich es mir für mich selbst in einer vergleichbaren Situation auch wünsche. Unser Ziel ist es, Menschen ein Zuhause zu bieten und stets wertschätzend mit Klient:innen, Netzwerkpartner:innen, Mitarbeitenden, unseren Vermietern etc. umzugehen.
Das Wissen aus der Sozialpsychiatrie und dem Umgang mit Menschen mit psychischer Erkrankung ist auch sehr nützlich außerhalb des Betreuungskontextes, um Situationen einschätzen zu können.
5. Welche Ratschläge oder Weisheiten möchten Sie an die verbleibenden und zukünftigen Mitarbeiterinnen weitergeben, basierend auf Ihren langjährigen Erfahrungen in unserer Einrichtung?
Immer den Zusammenhalt und die Menschlichkeit im Umgang mit den uns anvertrauten Menschen bewahren. Seinem inneren Wertekompass treu bleiben, auch in stürmischen Zeiten!