Wer wohnt hier?

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 6 bis max. 24 Jahren.

Was sind die Aufnahmekriterien?

Zu uns kommen Kinder und Jugendliche, wenn das Jugendamt eine Maßnahme zur Erziehungshilfe nach §34 oder §35 SGB VIII veranlasst hat. Sie werden vom Jugendamt gewährt, wenn das Wohl eines Kindes oder Jugendlichen in seiner Herkunftsfamilie gefährdet ist und deshalb vorübergehend oder dauerhaft außerhalb der Familie betreut werden muss.

Meist wurden vorher bereits niedrigschwelligere Hilfen ausprobiert – die Einrichtung in Neuburg setzt mit ihrem therapeutisch-heilpädagogischen Konzept dort an, wo andere Wege nicht ausgereicht haben.

So ist das Leben in der Kinder- und Jugendhilfe

Wir bieten den Kindern und Jugendlichen in erster Linie einen Ort zum Sein. Der Tagesablauf ist strukturiert und orientiert sich an einem Familienalltag. Die Kinder und Jugendlichen besuchen die ortsansässigen Schulen oder befinden sich in einer Ausbildung in der Nähe.

Wenn die Kinder von der Schule kommen, wartet ein warmes Mittagessen. Danach werden die Kinder und Jugendlichen bei ihren Hausaufgaben unterstützt und in ihrem Freizeitverhalten angeleitet. Einige Kinder und Jugendliche besuchen Vereine in der Gegend. Auch Angebote, wie Musik-, Bewegungs-, Kunst- und Einzeltherapie finden ihren Platz in der Tagesstruktur. Die Kinder und Jugendlichen werden an den Alltagsaufgaben beteiligt, am Abend findet dann ein gemeinsames Abendessen statt. Am Wochenende und in den Ferien ist Zeit für Ausflüge und gemeinsame Aktionen.

Jede:r Mitarbeitende ist eingeladen, sein „Feuer zu teilen“ und seine Leidenschaften mit den Kindern und Jugendlichen auszuleben, um die Vielfältigkeit in diesem Bereich zu unterstreichen. Deshalb zeigt sich hier das Angebot sehr differenziert. Von Wandern, kreatives Gestalten, Schwimmunterricht bis hin zum Imkern ist hier (fast) alles möglich.

Einmal im Jahr fährt jede Wohngruppe gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen in den Urlaub. Die Ferienfreizeiten werden erlebnispädagogisch begleitet, sodass jedes Jahr neue Abenteuer auf alle warten.

Die Besonderheit

Im Alltag arbeiten wir viel mit der Haltung der neuen Autorität, mit Dialektisch-Behavioraler Therapie sowie Neurodeeskalation. Das trägt dazu bei, den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch in höchsten Anspannungsphasen und Eskalationen mit Bindung zu begegnen, statt mit Macht und Hierarchie, wie sie es häufig aus anderen Settings und Familienstrukturen kennen. Das bedeutet für viele der Kinder und Jugendlichen eine heilsame, neue Erfahrung.

Die meisten unserer Kinder und Jugendlichen haben schwere traumatische Erlebnisse hinter sich, wodurch ein „normaler Alltag“ oftmals schon eine große Herausforderung darstellt. Wir wollen ihnen ein Zuhause auf Zeit bieten, in dem sie sich in ihrem Tempo ihren Erlebnissen stellen, stückweise Vergangenheit aufarbeiten und vor allen Dingen aber wieder Fuß in der Gegenwart und in der Gemeinschaft fassen können.

Auch das System und Umfeld um das Kind herum spielt eine große Rolle, weshalb auch die Arbeit mit nahen Bezugspersonen, Schulen, oder anderen Netzwerken zu den alltäglichen Aufgaben der Pädagog:innen zählt.

Die Räumlichkeiten

Die vier stationären Wohngruppen befinden sich nah beieinander in zwei Häusern: In einer alten großen Jugendstil-Villa befinden sich drei Wohngruppen. In einem großen Einfamilienhaus unweit der Villa befindet sich die sog. Außenwohngruppe. Durch die räumliche Nähe können gruppenübergreifende Räumlichkeiten (Kunstraum, Musikraum, Gärten, etc.) gemeinsam genutzt werden.

Die Kinder und Jugendlichen bewohnen Einzel- und Doppelzimmer. In jeder Gruppe gibt es einen gemeinsamen Wohn- und Essbereich und eine Küche. Unter der Woche werden alle von den teamzugehörigen Hauswirtschaftskräften versorgt und verköstigt. Am Wochenende gibt es die Möglichkeit, dort mit den Kindern und Jugendlichen zu kochen.

Die jungen Erwachsenen im SBW (sozialpädagogisch betreuten Wohnen) bewohnen angemietete Wohnungen im Stadtgebiet. Derzeit gibt es eine 3er Wohngemeinschaft in der Innenstadt von Neuburg und ein Apartment in der Nachbarschaft einer Wohngemeinschaft der Eingliederungshilfe von Regenbogen Wohnen. So ergeben sich immer wieder schöne Synergie-Effekte zwischen der Erwachsenen- und der Jugendhilfe.

Die Umgebung

Neuburg an der Donau ist eine malerische Kleinstadt. Die Donau fließt am Renaissance-Schloss vorbei und die Altstadt lädt zum Verweilen ein.
In unmittelbarer Nähe der stationären Einrichtungen befindet sich der Bahnhof, mehrere Ärzte, das Krankenhaus, die Kinder- und Jugendpsychatrie und die Polizei. In Neuburg selbst ist der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut. Durch Bus und Bahnhof ist auch gewährleistet, in andere Orte ohne Führerschein zu kommen.
Mehrere Geschäfte befinden sich in fußläufiger Nähe der Einrichtung und laden die Kinder und Jugendlichen ein, ihr Taschengeld auszugeben 😉

Auch für die Freizeit der Jugendlichen ist einiges geboten. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Jugendzentrum, der Skaterplatz, sowie die Schanz – ein Park mit großem Spiel- und Bolzplatz. Es gibt viele Vereine in Neuburg mit einem breiten, vielfältigen Angebot. Von Kegeln, Synchronschwimmen, Fußball, oder Trampolinspringen bis hin zu Pfadfindern, Feuerspucken oder Theater spielen.

Die Kinder und Jugendlichen besuchen die ortsansässigen Schulen in Neuburg an der Donau. In Einzelfällen besuchen sie Schulen außerhalb z.B. in Ingolstadt oder Schrobenhausen.